Terra Mater
Moderner Sternenstaub

Der von Menschenhand erzeugte Weltraumschrott, Infografik visualisiert für das österreichische Magazin „Terra Mater“

Die schiere Anzahl der künstlichen Relikte, die für lange Zeit weiter um unsere Erde kreisen werden, ist kaum vorstellbar. Hunderttausende kleine und große Schrottteile ziehen stetig und mit teils atemberaubender Geschwindigkeit ihre Kreise um unseren Planeten. Basierend auf den Satelliten-Tracking-Daten von AGI haben wir einen genauen und anschaulichen Vergleich erstellt, der alle 1.013 aktiven und alle 4.919 inaktiven Satelliten und ausgebrannten Raketenstufen zeigt, die derzeit über unseren Köpfen schweben. Die Volumen der beiden Würfel entsprechen exakt dem Verhältnis dieser Elemente. Darüber hinaus repräsentiert jeder kleinste Punkt im Hintergrund der Grafik eines von ca. 20.000 Schrottteilen mit einem Durchmesser größer als 10 cm.

WINNER LIST
Information is beautiful
Award 2013
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
Unsere Doppelseiten-Grafik in der Ausgabe von August 2013.
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
Der Kunde: Das österreichische Natur- und Wissensmagazin Terra Mater, das von der Red Bull Media House GmbH herausgegeben wird.




Ein erster Eindruck, welche Objekte in unserem Orbit kreisen (was quasi auch gleichzeitig unser Briefing war)
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
Der erste Schritt war daher eine Recherche nach verwertbaren Datensätzen, welche uns über Wikipedia, quer durch Hobby-Astronom-Websites, bis hin zur NASA führte.
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
Dr. Wang Thing gab uns dann auf seinem Blog den passenden Hinweis, um den richtigen Datensatz der AGI (Analytical Graphics, Inc.) aller registrierten, größeren Objekte auf ihrer aktuellen Umlaufbahn auszulesen.
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Ein Code-Auszug des zugrundeliegenden Basis-Datensatzes. Auf den ersten Blick wirkt das ziemlich kryptisch.
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
Mithilfe einer kurzen Umwandlung konnten wir den Datensatz in Google Earth importieren – allerdings kann man hier immer nur Ausschnitte des ganzen Datensatzes sehen und die Erde verdeckt ca. 1/3 aller Objekte. Kein brauchbarer Ansatz für eine Visualisierung.
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
Also haben wir uns zunächst auf die für uns interessanten Informationen der Objekte konzentriert, die wir für eine weitere Visualisierung benötigten, wie z.B. die Art des Objektes, das Herkunftsland oder die Angabe, ob es sich um ein Schrottteil oder einen aktiven Satelliten handelt.
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
Um diese Daten wiederum in ein 3D-Programm zu importieren, mussten wir diese Tabelle noch etwas umformatieren und erhielten so die Winkel-Koordinaten aller gelisteten Objekte (ca. 14.000).
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
Unsere Recherche in Wikipedia half uns, unser vergessenes Wissen über die Winkelkoordinaten noch einmal aufzufrischen, denn nur so konnten wir alle Objekte im 3D-Raum auch richtig verorten.
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
Mit einer kleinen Schaltung wurden die verschiedenen Parameter ausgelesen, umgewandelt und um den Erdradius ergänzt und schwupps...
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
...hatten wir alle Objekte in 3D. Was leider sofort auffiel, war die Tatsache, dass es in dieser Ansicht kaum möglich war, die Verhältnisse zwischen aktiven Satelliten und Schrottteilen wirklich darzustellen, da die Punkte zu klein und die Relationen durch die ungleiche Verteilung nicht eindeutig waren. Wir brauchten eine bessere Darstellung!
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
Und so kamen wir auf die volumetrischen Würfel, denn hier spielten uns die Winkelkoordinaten in die Hände: Mit einer einfachen Umstellung der Schaltung war es möglich, eine Zufallsverteilung direkt aus den tatsächlichen Koordinatendaten abzuleiten. So hatten wir eine perfekte Basis, um die Relationen nun anschaulich darzustellen.
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
Das erste Scribble zeigt, wie wir die Grafik dann schließlich aufbauen wollten.
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
Es gab noch ein bisschen Feintuning zu betreiben, da die Zufallsverteilung die Kanten des Würfels noch zu verschwommen wiedergab und man sich diese daher schlecht vorstellen konnte.
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
Die 3D Satelliten-Icons, welche im Würfel dann verwendet wurden.
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
Und die finale 3D Anordnung.
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
Jeder einzelne Satellit wird durch ein entsprechendes 3D-Symbol repräsentiert.
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
Und was im Hintergrund wie ein Sternenfeld aussieht, ist tatsächlich der menschengemachte "Sternenstaub", ca. 20.000 gelistete Schrottteile bis zu einer Größe von 10 cm.
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
Zusätzliche 2D-Infografiken zeigen weitere Hintergrunddetails. Die obere Grafik veranschaulicht z.B., wie erheblich die Größe einzelner Satelliten variieren kann, und die untere Grafik erzählt, wie sich der Weltraummüll bei einer Kollision zweier größerer Schrottteile schlagartig und immens vermehrt.
Terra Mater <br /> Moderner Sternenstaub
Icons von einigen vergessenen oder verlorenen Gegenständen im Weltraum runden die Grafik ab: darunter die Anfangs erwähnte Kamera aus dem Film oder ein Spachtel, die beide nun als Trabant die Erde umkreisen.
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Und das ist die fertige Grafik. War doch gar nicht so schwer...

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